Der Pavillon
ehemailiger Sitz des Heimatvereins: der Pavillon
In einem Brief vom 1.12.1986 an die Ortsgemeinde Brachbach findet sich eine Passage in welcher der 1. Vorsitzende Werner G. Albrecht um Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Domizil für den Heimatverein sucht. Ebenso wurde ein geeignetes „Objekt“ zum Einrichten einer Heimatstube gesucht.
Der Zufall kam uns da zu Hilfe. Im Sommer 1987 wurden die Pavillons der Realschule Bertha von Suttner in Betzdorf abgebrochen. Sie wurden vom Kreis Altenkirchen den heimischen Vereinen und Verbänden kostenlos überlassen.
Einige entschlossene Männer aus den Reihen des Heimatvereins, des Kirchenchores und des Musikvereins „Lyra“ bauten in Betzdorf zwei der jeweils 72 m² großen ehemaligen Klassenräume ab und lagerten sie im Bereich der Marienschule. Schnell fand sich in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde der Platz auf dem ehemaligen Schulhof und der Aufbau ging ab August 1987 ganz flott von statten. Der Fußboden wurde komplett erneuert, die Wärmedämmung verbessert, Heizung, Strom und Wasser verlegt. Beim Innenausbau ging es dank der Mithilfe vieler Fachleute flott voran. Der Heimatverein wollte seine Hälfte künftig als Heimatstube nutzen und der Kirchenchor „Cäcilia“ den anderen Saal als Proberaum. Die sanitären Anlagen waren in der Schule untergebracht. Die meisten der Gewerke wurden in Eigenleistung bewältigt, so dass die Gemeinde lediglich die Kosten für die Materialien, insgesamt etwa 22.000 DM, übernehmen musste. Bürgermeister Alex Maag sagte damals:“ Wir tun dies gerne für die Vereine, denn diese tun ja auch was für uns, ohne sie wäre das gesellschaftliche Leben in unserer Gemeinde nicht so vielfältig“ Bis zum Jahresende waren die Aufbauarbeiten fast abgeschlossen und im Frühjahr 1988 wurde die Heimatstube fertiggestellt.
Am 8. Mai 1988 wurde in einem großen Fest der Vereinspavillon eingeweiht. Werner G. Albrecht als Vorsitzender des Heimatvereins und Paul Wolff der Vorsitzende des Kirchenchores dankten allen Helfern und besonders auch der Gemeinde für die tatkräftige Unterstützung. Der Heimatkünstler und Ehrenbürger Josef Christ hatte aus diesem Anlass ein großes Ortswappen aus Eichenholz geschnitzt, das heute noch den Eingangsbereich des Pavillons schmückt.
Im Jahre 2022 fasste der Gemeinderat den Beschluss, das gesamte Areal der Marienschule abzureißen und als Wohnbaugrundstücke zu veräußern. Das bedeutete für uns, den Raum in der Schule, den gesamten Pavillon sowie das Werkstattgebäude komplett zu räumen. Mit viel Wehmut mussten wir die Heimatstube aufgeben, da für eine fortgesetzte Ausstellung künftig keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung standen. Mit Ablauf des Jahres 2022 muste daher alles was jahrzehntelang dort untergebracht war, leer geräumt werden. Im Frühjahr 2023 wurde auch der Garagenbereich/Werkstatt komplett geräumt. Unser neues Domizil befindet sich im ehemaligen Bauhof an der Mittel-/Marienstraße (näheres dazu separat).